Der klare, leuchtende Sternenhimmel wird schon früh am Morgen von den kräftigen Farben des Sonnenaufgangs verdrängt. Auf den Spuren der ersten Pioniere und der historischen "Old Ghan" - Eisenbahnstrecke geht es entlang des Oodnadatta Tracks immer weiter nach Norden. Erst hier wird uns bewußt, was die Worte "endlose Weite" wirklich bedeuten: einsame Bahnstationen und die langsam vor sich hin rostenden Schienenstränge, abgelegene Farmen und Siedlungen, die nur von einer handvoll Menschen bewirtschaftet werden und die unberührte menschenleere Natur. Auch die allgegenwärtigen Outback-Fliegen können der Faszination dieser einzigartigen Landschaft nichts nehmen, ja sie gehören vielmehr dazu. An manchen Stellen kämpfen sprudelnd heisse Quellen (Mound Springs) gegen die herrschende Trockenheit an, verlieren sich aber schon nach wenigen Metern in der salzverkrusteten, aufgerissenen Erde.

Trotz der riesigen Wegstrecke durch das Outback hält jeder Tag neue Überraschungen für uns bereit. Coober Pedy mit seinen Opalminen, die feuerrote Erde der Tracks im Zentrum Australiens und nicht zuletzt der Ayers Rock, der durch den herrschenden Massentourismus leider etwas an Faszination verliert. Zudem ist uns hier keiner der berühmten Sonnenuntergänge beschert, so daß wir statt eines Leuchtens nur das eintönige Braun des Felsens sehen. Die Bemerkung eines Park-Rangers, daß das schlechte Wetter sehr ungewöhnlich sei (was wir auf unseren Reisen schon des öfteren zu hören bekamen), tröstet uns kaum. Der Abschied vom menschenüberlaufenen Ayers Rock Ressort und Alice Springs, der blühenden Stadt im Herzen Australiens fällt uns deshalb nicht allzu schwer und so geht es wieder zurück ins abenteuerliche Outback ...